Der Turnverein wird immer grösser. Nachdem sich die Damenriege bereits etabliert hat und die Meitli- und Jugendriege nicht mehr wegzudenken sind, wird 1974 die Männerriege ins Leben gerufen. Und die Frauen, denen es in der Damenriege langsam zu anstrengend wird, gründen 1975 den Frauenturnverein. Das Spektrum unseres Turnvereines wird also immer grösser und attraktiver.

1975 feiert der Turnverein auch seinen sechzigsten Geburtstag. Von den 20 Gründern konnten noch 11 Mitglieder die Ehrung entgegen nehmen.

Die Korbballer werden immer stärker. Bereits kämpfen drei Herrenmannschaften in der Meisterschaft des Glatt- und Limmattalturnverbandes um Punkte. Der ersten Mannschaft gelingt 1976 sogar der Aufstieg in die Nationalliga B.

Um die ganze turnerische Vielfalt vorzuführen, werden in der Reithalle von Walter Frei jährlich gut besuchte Chränzli mit turnerisch hervorragenden Leistungen durchgeführt. Es werden Rekordumsätze erzielt und der Verein steht finanziell auf einem soliden Fundament.

An den Turnfesten werden konstant gute Leistungen erzielt. Doch der absolute Höhepunkt für jeden Turner ist die Schweizermeisterschaft von 1979 im Sektionsturnen. Wil wird Schweizermeister an den Schaukelringen. Wer hätte das gedacht! Den glücklichen Turnern wird ein triumphaler Empfang geboten. Die Kunde verbreitete sich unter der Bevölkerung wie ein Lauffeuer. Welches Dorf hat schon seinen eigenen Schweizermeister? So werden die Turner am Dorfeingang vom Musikverein erwartet. Unter dem Jubel der Bevölkerung marschieren sie ins Dorf, wo sie vom Gemeindepräsident beglückwünscht werden. Im Sonnensaal wird dann weitergefeiert bis in die tiefe Nacht hinein.

Im Korbball beginnt der Aufbau einer Damenmannschaft und bei den Herren spielt man nach dem Abstieg der ersten Mannschaft nun in der ersten, zweiten und dritten Liga mit je einem Team.

Die Zeiten ändern sich. Das Angebot für sportbegeisterte junge Menschen in der Region erweitert sich laufend. Fitnesszentren, Judoclubs, Volleyballgruppen, Squashhallen schiessen wie Pilze aus dem Boden. Auch der Turnverein muss umdenken. Regelmässig werden Skilager organisiert. Man geht des öfteren ins Schwimmbad und versucht so, das sportliche Angebot im Verein zu erweitern. In die Förderung unseres Nachwuchses, welcher später einmal die Basis des Vereins bilden sollte, wird viel Zeit investiert. Es ist eine Freude, zuzusehen, wie aus früheren Meitli- und Jugendriegelern engagierte Turnerinnen und Turner werden.

An den Turnfesten und Sektionsmeisterschaften kann der Erfolg von 1979 zwar nicht mehr wiederholt werden, aber es werden immer wieder gute Resultate erzielt und es wird eifrig um Pokale und Lorbeerkränze gekämpft.

Anfang der 80iger Jahren macht sich wieder ein „kleines Loch„ bemerkbar. Der Nachwuchs findet nur spärlich den Weg zu den Aktivturnern. Aktivturner zu sein bedeutet neben regelmässigem Trainingseinsatz und Besuch von Wettkämpfen auch viel persönliches Engagement für den Verein. Ein Verein hat ja auch die Aufgabe, aktiv am Dorfleben teilzuhaben und der Bevölkerung, von welcher er u.a. finanziell unterstützt wird (Passivmitglieder), etwas zu bieten.

So wird heute abwechslungsweise ein Chränzli, bei welchem die Leistungen der ganzen Turnfamilie gezeigt werden, oder ein Sommernachtsfest mit Musik und Tanz im Freien, durchgeführt. Auch fällt dem Turnverein die Aufgabe zu, jedes zweite Jahr der Organisation und Festwirt unserer Bundesfeier zu sein.

Ein Vereinsjahr ist heute gespickt mit vielen Terminen. Das fängt meistens mit einem Skiwochenende im Januar an, bei welchem interessierte Mitglieder und Freunde des Turnvereins die Möglichkeit haben, ein geselliges Weekend mitzuerleben. Mitte März jeweils wird ein einwöchiges Skilager mit Skischule organisiert. Im März beginnen auch die Korbballsommermeisterschaften, bei welchen drei Herren und ein Damenteam vertreten sind.

Auch die jungen Turnerinnen und Turner sind immer aktiv und besuchen verschiedene Wettkämpfe wie Nachwuchsmeisterschaften, Meitli- und Jugendriegentag.

Anfangs Sommer finden jeweils die GLTV-Sektionsmeisterschaften statt. Und meistens besuchen die Aktiven ein ausserkantonales Turnfest, um sich für ein Verbandsturnfest, für ein Kantonales oder gar für ein Eidgenössisches vorzubereiten.

Der Herbst ist geprägt von den Schweizermeisterschaften im Sektionsturnen, an denen der Turnverein Wil wieder regelmässig teilnimmt. Den Abschluss des Wettkampfteiles bildet traditionsgemäss das Rafzerfelder Schlussturnen.

Zum Schluss möchten wir allen Wilemerinnen und Wilemern, der Gemeindebehörde und der Schulpflege, herzlich danken für das Verständnis und die Unterstützung unserer Turnsache. Dass Turnen gesund ist, fit erhält und in Zukunft an Bedeutung noch zunehmen wird, ist ja allgemein bekannt. Das aber in Wil nach 75 Jahren eine so grosse Turnfamilie mit Mukiturnen, Meitli-, Jugend- und Damenriege, Aktivturner, Frauenturnverein, Männerriege, Veteranengruppe und Altersturnen besteht, ist wirklich super. Es darf deshalb heute alle Turnerinnen und Turner, vor allem aber die jeweils Verantwortlichen Leiterinnen und Leiter welche über all die Jahre diese Turnerschar aufgebaut haben, mit Stolz und Ehrgefühl erfüllen. Wir wünschen, dass die kommenden 75 Jahre ebenso erfolgreich sein werden.

Die Vereinschronik von 1915 - 1990 wurde anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Turnverein Wil„ erstellt von Ralph Bernet und Felix Angst

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.